Wie man auf den Fotos leicht sehen kann, besitzt diese Erzwespe einen langen Legestachel, mit dem sie z.B. Holz durchbohrt, um ihr Ei in eine Nistkammer z.B. einer Mauerbiene zu legen. Diese Prozedur dauert schon eine Weile, so 10-20 Minuten. Erst sucht sie ausgiebig schnüffelnd eine passende, vielversprechende Stelle (siehe Video), um dann mit einem beeindruckenden Klappmechanismus den Legestachel zu enthüllen, der sonst geschützt in seiner Scheide ruht. Für mich noch unbegreiflich, wie sie das macht, aber sie kann ihren dünnen Stachel bis zum Anschlag ins Holz treiben ! Aus dem dort abgelegten, schmalen Ei (es muss ja auch durch den Legestachel durch´´ s Holz passen !) entwickelt sich dann eine kleine Larve, welche die vor Ort vorhandene Wirtslarve/-puppe aussaugt.
Diese parasitische Wespe habe ich vor drei Jahren (2018) das erste Mal an unserer Nistwand angetroffen. Im Jahr 2020 waren es drei, die ich gleichzeitig sehen konnte - die Dunkelziffer mag also höher sein. In all diesen Jahren traf ich die Erzwespen stets im kurzen Zeitraum zwischen Ende Juni und Anfang Juli an.
Auch wenn es sich hierbei um einen Parasit handelt, der vor allem Mauer- und Wollbienen ausnutzt, so gehört der wie viele andere Schmarotzer auch genauso dazu. In der Natur regelt sich das schon von alleine, die Parasiten erwischen nie alle Wirte, das wäre ja auch ihr eigener (lokaler) Tod.